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Ein Briefbeschwerer aus Wales

Ein Briefbeschwerer aus Wales

Sven Precht |

Es muss im Jahr 1999 gewesen sein, als ich im Verlag Besuch von einem Goldschmied und Geschichtenerzähler hatte. Neben einer Goldkugel mit verstecktem Flaschenzug und märchenhaften Geschichten hatte er allerlei wundersame Dinge im Gepäck.
Darunter war eine echte Pusteblume „unter Glas“. Ich war sofort fasziniert von dem Briefbeschwerer und kontaktierte die kleine Manufaktur in Wales. Alun Thomas, der den Verkauf organisiert, war zunächst skeptisch – er nehme nicht jeden Kunden.
25 Jahre später arbeiten wir wie folgt: Wenn Pusteblumen verfügbar sind, schickt er sie einfach. Nebenbei tauschen wir uns über Brexit, Weltpolitik und Rugby aus – und Alun hat mich, falls ich auswandern wollte, in eine Höhle in Wales eingeladen, wo wir ohne schlechte Nachrichten, aber mit gutem Whisky und Bier leben könnten.
Ich habe keines unserer Produkte öfter selbst verschenkt als die echte Pusteblume.

Wie es dazu kam

Der Briefbeschwerer ist das Ergebnis einer Wette – ein beliebter und teilweise skurriler Zeitvertreib auf den britischen Inseln. Im Jahr 1968 machte der spätere Firmengründer Barry Needham eine Kunsttherapie, um seine Muskeldystrophie zu lindern. Dabei begann er, Dinge in Kunstharz zu gießen. Zu seinem Bruder sagte er nach ersten Tests: „Ich wette, ich kann jetzt jeden Gegenstand eingießen.“ – „Dann möchte ich eine Pusteblume!“, antwortete sein Bruder.
Mit Ausdauer, Geduld und Hingabe stellte er sich einer scheinbar unlösbaren Aufgabe – und meisterte sie.

Nicht nur die Geschichte der Manufaktur, sondern auch die Objekte selbst – wunderschöne Briefbeschwerer aus glasklarem Kunstharz – bergen die Poesie der walisischen Landschaft. Jedes einzelne Stück ist ein kleines Archiv der Natur, in dem der Frühling konserviert ist: Für wenige Wochen im Jahr beginnt eine stille Ernte, bei der Hunderte makelloser Pusteblumen gesammelt werden.

Es ist keine industrialisierte Produktion, sondern ein beinahe kontemplativer Streifzug durch Wiesen, Böschungen und Wegesränder – dorthin, wo das vermeintliche Unkraut blüht, ehe es vergeht.

Was in diesen Tagen gesammelt wird, trägt die Produktion eines ganzen Jahres. Doch bleibt eine Frage: Wie bewahrt man diese filigranen Gebilde – Inbegriffe des Flüchtigen und Wilden – bis zu ihrer Einbettung im Glas? Wie funktioniert diese stille Kunst des Konservierens, fast alchemistisch, in der der gegenwärtige Moment gegen die Vergänglichkeit verteidigt wird?

Das bleibt zum Glück ein zauberhaftes Geheimnis.

Wenn auch Sie bestellen möchten, bitte nicht ärgern, wenn Sie manchmal etwas warten müssen, da die Briefbeschwerer schnell ausverkauft sind und Nachlieferungen manchmal etwas Zeit brauchen!

Es grüßt Sie herzlich – noch nicht aus der walisischen Höhle 😉
Sven Precht
Leiter bild der wissenschaft Shop